Abtreibung

Die Rechtslage zum Schwangerschaftsabbruch in Deutschland

Jährlich werden in Deutschland nach der amtlichen Statistik ca. 130.000 Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt. Tatsächlich dürften es wesentlich mehr sein. Obwohl es in der Sache um die Tötung ungeborener Kinder geht, steht das Thema „Abtreibung“ nicht im Zentrum der öffentlichen Diskussion. Politik und Bürger haben sich mit den geltenden Bestimmungen und ihrer praktischen Umsetzung abgefunden.
Was ist genau der rechtliche Hintergrund für Abtreibungen in Deutschland? Sind die Vorschriften angemessen oder rechtsstaatlich bedenklich?

Spätabtreibungen – notwendiges Übel oder Kapitulation des Rechtsstaates?

Einzelne spektakuläre Fälle von so genannten Spätabtreibungen haben für erhebliches Aufsehen gesorgt. Ungeborene Kinder, die bei einem Abtreibungsversuch lebend auf die Welt kommen, stellen Ärzte vor ein Dilemma: müssen sie jetzt alles tun, um das Kind am Leben zu erhalten, obwohl sie es nur kurze Zeit davor töten wollten; haben sie den Abtreibungsvertrag „schlecht“ erfüllt und müssen deshalb die Unterhaltskosten für das Kind übernehmen?

Der Gesetzgeber hat die Abtreibungsvorschriften in Bezug auf Spätabtreibungen ergänzt. Trägt dies zu einem besseren Schutz der ungeborenen Kinder bei – oder handelt es sich mehr um „kosmetische“ Änderungen, ohne praktischen Nutzen?